Generalisten vs. Spezialisten – Herausforderung virtuelle Teams

Januar 29th, 2015 | Posted by mbax in Service Kultur | Service Management

Wie können virtuelle Teams aufgestellt und organisiert werden? Diese Frage stellt sich jede größere Serviceorganisation, die heute nicht mehr den Bedarf an Spezialisten am eigenen Standort decken kann. Also auf zu neuen Standorten und flux das Team virtuell erweitert, oder? Nun ganz so einfach ist es dann doch nicht, fürchte ich. Denn wie können die virtuellen Teammitglieder in den Arbeitsablauf integriert werden. Technisch ist es heute keine ganz große Herausforderung mehr, doch was passiert auf der Teambeziehungsebene?

Ein paar Arbeitsfragen, denen sich ein Entscheider hier stellen kann:

  • Wieviel Austausch ist nötig zwischen Generalisten und Spezialisten?
  • Wann und wie ist der Austausch nötig / möglich?
    (Persönlich, telefonisch, per Wiki?)
  • Wie kann Erfahrungswissen ausgetauscht werden?
  • Wie gut passt mein Team zusammen?
  • Wie erreiche ich als Führungskraft mein Team?
  • Wen muss ich wie führen?
  • Wer ist geeignet auch mehr Verantwortung „in der Ferne“ zu übernehmen?

Daraus ergeben sich dann für mich zwei deutliche Führungsherausforderungen:

Führungsherausforderung 1:
Ein Team führen und entwickeln setzt die Beherrschung unterschiedlichster Führungsstile voraus. Die Bandbreite ist autoritär bis partnerschaftlich: situativer Führungsstil ist gefragt, egal ob Spezialist oder Generalist

Führungsherausforderung 2:
Ein virtuelles Team führen bedeutet sich auch auf räumliche Distanz hin zu verständigen – der persönliche Austausch ist jedoch immer ebenso wichtig

Es lauern dabei einige Gefahren für die virtuellen Teams und deren Führungskräfte, die es gilt im Blick zu haben:

  • Distanz führt zu Entfernung und damit geringerer Identifikation mit dem Team
  • Vertrauensaufbau in der Ferne schwierig
  • Gefahr des „Alleinseins“
  • Unklarheiten bei Verantwortlichkeiten / Rollen nicht unmittelbar zu klären
  • Flurfunk und zwischenmenschlicher Austausch fehlt
  • Sender / Empfänger Missverständnisse durch übermäßigen E-Mail Verkehr statt persönlichem Austausch
  • Lob & Tadel bzw. kooperatives und wertschätzendes Feedback seltener

Die Einführung virtueller Teams bedarf also doch einiger Vorüberlegungen und Voraussetzungen in der Organisation und Teamkultur.

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